Hier möchten wir Ihnen, liebe Besucher, einmal näher bringen wie unsere Motivwagen entstehen. Natürlich hat jeder Wagen so seine Eigenheiten die ganz spezielle Arbeiten erforderlich machen, aber ansonsten kann man doch die alljährlichen Abläufe darstellen.

Los geht`s im November, wenn sich die Ka-Jun-Se im Rahmen einer „Vollversammlung“ im Jugendheim trifft um Ideen für unser Thema zu sammeln. Anschließend wird dann erst darüber diskutiert, wie welches Thema grundsätzlich bezüglich Wagen und Kostüme umgesetzt werden könnte. Am Schluss folgt dann eine demokratische Abstimmung darüber, welches Thema wir in den folgenden Wochen in Angriff nehmen.

Im Dezember treffen sich dann die Wagenbauer in der Wagenbauhalle um gleich vor Ort zu überlegen wie der Wagen aussehen könnte. Jeder hat da so seine eigenen Vorstellungen und die sind dann irgendwie unter einen Hut zu bringen. Hilfreich dabei ist es immer wieder wenn ein oder zwei Leute Ihre Ideen bereits als Skizze auf Papier gebracht haben. Nachdem dem wir uns einig sind wird losgelegt.

Die Arbeiten teilen sich in drei Bereiche auf und werden dann von den Wagenbauern je nach Fertigkeiten in Angriff genommen. Während sich unser Lothar mit der Technik für die beweglichen Teile beschäftigt widmen sich die anderen den Holzarbeiten und dem Aufbau der Figur.

Bei den Holzarbeiten werden entsprechend dem Thema Häuschen, Fettnäpfchen, Schiffe U-Boote Burgen, Ufos usw. angefertigt. Aber auch das sorgfältige Errichten der Verkleidung ist von großer Wichtigkeit, damit die Wagenbesatzung während der Umzüge nicht vom Wagen purzelt. All diese Arbeiten beginnen mit dem Zusammenschrauben von Dachlatten und ggf. auch Holzbalken zu einen Grundgerüst. Anschließend werden diese mit Hartfaser-platten oder Spanplatten verkleidet und in Kleinarbeit mit Details verziert.

Parallel hierzu wird die Figur gebaut. Auch hier beginnt alles mit einer Grundkonstruktion aus Balken und Latten. Dann wird durch geschicktes Verdrahten von Eisenbändern die Figur modelliert. Hierbei entsteht ein grobmaschiges Eisengeflecht, das im Anschluss mit „Karniggelsdraht“ umspannt wird. Im nächsten Schritt wird die gesamte Figur mit Zeitungen im Pappmacheverfahren eingehüllt. Während die Figur nach dem Trocknen noch eine Lage Raufasertapete erhält werden die Holzarbeiten und die Verkleidung ebenfalls tapeziert. Wenn alles funktioniert hat, ist mittlerweile auch der Kopf, der oft aus Styropor geschnitzt wird, fertig.

Nun beginnen die Malerarbeiten. Zunächst erhalten alle Elemente einen Anstrich in der jeweiligen Grundfarbe. Und zum Schluss wird dem Wagen mit Farbe, Pinseln und Spraydosen Leben eingehaucht.

Fertig zum rausfahren? Naja nicht ganz. Ein witziger Spruch, der noch mit viel Geduld zu „Schilde“ gebracht werden muss, ist das I-Tüpfelchen eines jeden Motivwagens.

So, nun ist Karnevalsamstag, wir sind fertig und die beiden Umzüge am Sonntag und Rosenmontag können kommen.

 

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